Carelessworld
09.02.2000 zweites Studiowochenende
Im Gegensatz zum letzten Wochenende, begann dieses doch recht gemütlich. Um ca. 11 Uhr trafen wir bei Martin ein, und brachen kurz darauf gen Marburg auf. Im Schwanhof erschienen, trafen wir bereits auf Kostja, und ohne größere Verzögerung schickte sich Christian an, die Gesangsspuren einzusingen. Auch dies verlief mehr oder minder frei von Komplikationen ab. Allerdings war die Stimmung weit besser als beim letzten mal, da ersten vier von uns eigentlich überhaupt nichts mehr zu tun hatten, und deshalb hauptsächlich in der Sonne lagen. Zum zweiten hatte eine nahgelegene Tanzschule Tag der offenen Tür oder sowas, auf jeden Fall sind den ganzen Nachmittag hübsche junge Damen in engen Anzügen an uns vorbeiflaniert. Wenn das die Stimmung nicht hebt, dann sollte man den Villige People beitreten,
oder gleich ins Kloster gehen. Die Aufnahmen dauerten bis ca. 10 Uhr, dann stand alternatives Programm auf der to do list. Dieses Programm hieß Ortenberg-Fest, und befand sich nur wenige Meter von unseren Schlafplätzen entfernt. Es war kein sehr großes Fest, ein kleines Festzelt, eine Band, die alle fünf Minuten Zlatkos Ohrenbeleidigung intonierte, eine Imbissbude, und natürlich diverse Bierstände. An diesen wurde das Bier Henkelweise bestellt, und wir kamen am Ende auf beachtliche zehn Henkel bevor wir nett gebeten worden sind, doch endlich das Zelt zu verlassen. Vorher steigerten wir allerdings die Stimmung, in dem wir laute Lieder sangen, und das auch noch als die Band schon lange entnervt das Handtuch warf. Aber das war noch nicht mal das Ende des Abends, da wir bei Kostja noch mal einen Absacker zu uns nahmen, und Frank und Kostja sogar noch eine Runde Dart, und Poolbilliard am Computer zockten, und das bis die Sonne aufging. Der nächste Morgen brachte ans Licht, was der gestrige Abend verbarg. Kostja war kurz davor sich seinen Mageninhalt noch mal durch den Kopf gehen zu lassen, Christian kurz dahinter, und Tomas beschwor am Morgen einen Baum mit satanischen Formeln. Der Zustand besserte sich auch den Tag über kaum, so daß wir eigentlich nur von der einen horizontalen Lage in die nächste verfielen. Zudem war das erste was Kostja an diesem Tag vollbrachte, daß Mischen des Psychogeflüsters bei the 7th day, was uns alle ein wenig fragmentarisch stimmte. Ein weiteres Highlight an diesem Sonntag war Martins Urlaubsgeschichte von unglücklichen Harry, der bereits am zweiten Abend von einem Taxi angefahren wurde,
über eine Palme stolperte, und zu guter letzt noch von einem Einheimischen aufs Maul bekam. Das Niveau sank mit der vortschreitenden der Zeit immer mehr, so dass wir jetzt wissen, welche Musiker beschnitten sind, und was ein Vorhautwichser ist. Zudem sind wir zu dem Schluß gekommen, dass wir im Studio quasi Akkordarbeit geleistet haben. Was ein Schenkelklopfer. Auch der zweite Studioabend endete um ca. 10 Uhr, aber diesmal waren wir noch nicht fertig. Die nun gemischte Aufnahme musste nun noch am Computer gemastert werden. Dieses Unterfangen war nicht wesentlich minder zeitraubend, und um 2 Uhr war wir dann endlich körperlich, geistig, dafür aber auch mit dem Demo völlig fertig. Dann fuhr Kostja noch mal eine Runde mit dem Bobbycar seiner Tochter durch das Wohnzimmer, dann ging es gen Heimat. Alles in allem eine erfolgreiche Aktion.