Carelessworld
02.02.2000 erstes Studiowochenende
Es ist Samstag, 6.30 Uhr. Das unerträglich fröhliche
"Guten Morgen Getue" aus meinem Radiowecker ist das beste Mittel um dem festen Griff des Tiefschlafphasenkomas zu entrinnen. Das habe ich dann auch um 7.00 Uhr letztendlich geschafft, und torkele Schlaftrunken in Richtung Bad. Weitere 15 Minuten später erfahre ich telefonisch, dass sich die veranschlagte Abfahrtszeit um 30 Minuten retardiert. Um dem Wunsch nach Schlaf zu entfliehen, entscheide ich mich für ein gewagtes Manöver, ich schalte den Fernseher ein. Es läuft Superschwein, aber egal, es erfüllte seinen Zweck. 8.00 Uhr, Frank und ich befinden uns in einem fahrenden Auto in Höhe Dieburg, als wir Mittels Drahtloser Tonübertragung unsere Verspätung in Hausen bekannt geben. Mit ganzen sechs Stunden Schlaf in der letzten Nacht führe ich bereits die Hitliste der Langschläfer an, Tomas liegt mit insgesamt drei Stunden auf Platz fünf. 8.15 Uhr, trotz Verspätung treffen wir als erste bei Martin ein, kurze Zeit später folgen auch Tomas und Christian. Der erste Beschluss an diesem Tag, erstmal Frühstücken gehen. Damit war das erste Ziel der Reise die Aral Tankselle in Mühlheim, wo man allgemein Kreislauffördernde Mittel zu sich nahm, um für die weiterfahrt nach Marburg gerüstet zu sein. Der nächste unplanmäßige Halt erfolgt auf einem Parkplatz in der Nähe von Gießen, auf welchem Martin uns mitteilt, dass er eine Kleinigkeit vergessen habe. Bei dieser nur kaum erwähnenswerten Kleinigkeit handelt es sich um Martins einzige Gitarre. Was man nicht im Kopf hat, muss man eben im Tank haben, und so entschließen wir uns, doch erst mal nach Marburg weiter zu fahren, und die Gitarre später zu holen. 10.00 Uhr, trotz aller Widrigkeiten erscheinen wir pünktlich zum vereinbarten Termin in Marburg, nur Kostja ist nirgends zu sehen. Na ja, Dank des modernen Mobilfunknetzes bekommen wir auch dieses Problem in den Griff. Als Kostja dann endlich erschienen ist, machten wir uns erstmal an den Aufbau des Schlagzeuges, und den Bass. Diese Instrumente sollten ja zuerst aufgenommen werden. Währendessen ist Martin eingefallen, dass bei der Party gestern in seinem Haus ein Gast aus Gießen war, welcher dort übernachtete, dieser wurde telefonisch kontaktiert, und zur Mitnahme Martins Gitarre überredet. Der Verlauf des ersten Aufnahmetages war sonst recht erfolgreich, und bedarf kaum der Erwähnung, wäre Kostja da nicht ein kleines Malheur passiert. Als ich meinen Kram schon vollends eingespielt hatte, und ich eigentlich den gemütlichen Teil des Abends mit dem ein oder anderen Bier begonnen hatte, ist irgendwie ein Teil meiner Schlagzeugspur bei Nightflight abhanden gekommen. Ich hoffe man hört die Biere auf der zweiten Aufnahme nicht zu sehr raus. An diesem ersten Abend waren wir dann auch schon relativ früh fertig, so dass wir die Marburger Kneipentour, welche wir ohnehin geplant hatten ins Auge fassen konnten. Kostja hat uns zunächst mit zu seiner Wohnung genommen, wo wir im Wohnzimmer unser Nachtlager fanden, dann musste er auf einen Job auf einem Festival wahrnehmen. Ausgestattet mit dem Notschlüssel für die Wohnung stürzten wir uns in das Marburger Nachtleben. Wer nun aber die sonst üblichen Alkoholexzess Geschichten erwartet, welche sonst in den Texten dieser Homepage erscheinen, wird relativ enttäuscht sein, wenn ich an dieser Stelle erwähnen muss, das wir am Ende des Tages doch relativ Ausgelaugt waren, und nach einem mehr oder minder guten Start dann doch recht schnell am Abbauen waren. In der letzten einem Irish Pub, wären wir dann auch fast eingeschlafen. Dies bewog uns dann doch wieder in Richtung Schlafstätte zu ziehen. Der folgende Tag mit dem Weckruf der einjährigen Tochter Kostja´s. Dieser fiel aber vergleichsweise harmlos aus, so daß wir bis ca. 10.00 Uhr weiterschlafen konnten. Nach dem Aufstehen diskutierten wir anhand einer Rock Enzyklopädie die Gemeinsamkeiten von Barry Manilow und Marilyn Manson, sowie das gesamte Schöpferische Werk der Heavy Metal Band Twistet Sister. Während sich Kostja eine Standpauke in Sachen spätes Erscheinen nach Rock Festivals von seiner Freundin anhören musste, nahmen wir unser Frühstück in einem amerikanisch angehauchtem Schnellrestaurant mit bekanntem Namen ein. Wieder am Studio angelangt, mussten wir erstmal wieder auf den Meister des Hauses warten. Was dann geschah lässt sich relativ schnell zusammenfassen, die Sonne knallte wie Sau, das Bier auch. Christian, Frank und ich schwitzen in der prallen Sonne, Tomas, Martin, und Kostja im Kellerstudio. Als das Bier zur Neige ging wurde ab und zu mal einer zur nahe gelegenen Tanke geschickt, um für Nachschub zu sorgen. Für Nahrung war auch gesorgt, da sich ein Pizzabäcker ziemlich direkt neben dem Schwanhof befand. So ca. um halb zwölf waren dann alle Gitarrenspuren eingespielt, es wurde noch schnell ein Roughmix auf MD gezogen, dann zogen wir erschöpft von Dannen. Eines ist allerdings jetzt schon klar, wir freuen
uns alle auf das nächste Studiowochenende.